Mit meinem Sohn habe ich bereits über 10 Jahre Autismus Erfahrung. Ganz praktisch und authentisch.
Wir haben einen langen Weg hinter uns. Er war und ist für mich der Antrieb für diese Fachberatung.
Als wir die Diagnose Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus, erhielten, hat uns keiner aufgefangen. Aus dem Gespräch mit der Kinderpsychologin kamen wir mit einer Literaturliste und der Aufgabe wir sollten uns einlesen in das Thema Autismus.Toll! Hat uns das zu gestärkten Eltern gemacht, die ab sofort ihr Kind in seiner besondernen Art der Wahrnehmung richtig unterstützen konnten? Nein. Uns fehlten einfach Fachkompetenz, Aufklärung und richtige Begleitung. Ich weiß noch genau als ich das erste mal in einem Antrag ankreuzen musste, dass mein Sohn besondere Förderung benötigt. Dabei bricht einem schon das Herz. Auch die Frage wie und ob wir es unserem Umfeld sagen sollten war nicht so einfach. Also den Nachbarn, unseren Freunden, unserer Familie! Es gab immer wieder gute Ratschläge, Anteilnahme und leider auch Ausgrenzung.
Neben all dem hat unser Sohn mich und meine Familie aber auch so oft geerdet!
Was meine ich damit? Er hat uns gezeigt wie er die Welt war nimmt. Er hat uns unsere Prioriäten im Leben überdenken lassen und Grenzen umgestossen. Ganz selbstverständlich. Unser eigenes Denken und unser Verständis der Welt hat sich verändert. Dank ihm.
Ich bin so gespannt was noch kommt. Ich kann mittlerweile viel Kraft aus seinem Autismus ziehen.
Denn mit jeder Situation die wir gemeinsam schaffen wird er selbstbestimmter in sein Leben gehen können und das ist doch jede vermeintliche Mühe wert, oder?
